Vier Tage Ausnahmezustand in Hochdorf

Nach fast zweiwöchiger Vorbereitung auf dem Festplatzgelände ging es pünktlich am Freitag um 18:00 Uhr mit dem Einlass für die erste Veranstaltung los. Nun waren die Würfel gefallen:

War die Werbung ausreichend?
Waren alle Abläufe bekannt und richtig?
Wurde alles bestellt und auch geliefert?
Wurden alle Anforderungen der Künstler erfüllt?
Reichen die geplanten Mengen aus?
Passt alles in der Technik, was macht das Wetter?
Fragen über Fragen die sich nun bewähren mussten – und das gleich zu Beginn mit den Kastelruther Spatzen.

Nach einem beeindruckenden Konzert der Kastelruther Spatzen vor fast ausverkauften Haus konnten wir es an den Gesichtern und der Stimmung unser Gäste ablesen: Es war ein Erlebnis. Die Südtiroler verstanden es auf das Beste, die spätsommerliche Sonne in die Herzen der Gäste zu spielen und verließen erst nach langer Autogrammsitzung unser Zelt. Die erste Hürde war genommen – die Bewirtschaftung unter der Leitung von Roland Elbl und der Organisation von Martin Wierer mit allen Helfern erhielten ihr Lob von allen Seiten.

Viel Zeit zur Erholung blieb aber nicht: Galt es doch nun alle Vorbereitungen für den nächsten Höhepunkt zu treffen. Der Samstag hatte es in sich: Begrüßung unserer Freunde aus Oberlangkampfen/Tirol, der Auftritt der Bürgermeisterband und als krönender Abschluss der Auftritt des Hofbräuregimentes mit der „Wasen warm-up Party“. Mit dem Turmschlag 14:00 Uhr begrüßten wir unsere Bundesmusikkapelle aus Oberlangkampfen mit Musik am Festzelt; herzlich ging es zum Sektempfang und zur Zimmerverteilung – mittlerweile ein eingespielter Ablauf, sodaß genügend Zeit zur Unterhaltung war.

Ab 18:00 Uhr unterhielten uns, bei sich zunehmend füllenden Zelt unsere Tiroler Freunde. Anton Hausberger, Obmann und Gesangstalent des Orchesters, verstand es dabei die Stimmung so anzuheben, dass der nachfolgende Auftritt unserer Bürgermeisterband die besten Voraussetzungen im Zelt vorfanden.

Unter der Leitung unseres Bürgermeisters traten dabei sechs Schultes (Martin König Baltmannsweiler, Gitarre; Frank Buß Plochingen, Gitarre; Nicolas Fink Aichwald, Bass; Steffen Weigel Wendlingen, Posaune; Thomas Matrohs Deizisau, Gesang und Gerhard Kuttler Hochdorf, Gesang) mit Unterstützung zweier Bläser aus Köngen im Stil der „Blues Brothers“ auf. Eine Premiere welche erst nach einigen Zugaben ihr Ende fand – wir hoffen auf Fortsetzung.

Nach kurzer Umbaupause das Hofbräuregiment. In bester Wasenstimmung, perfektem Auftritt und Stimmung verwandelten sie mit ihrer erprobten Musikauswahl das mit ca. dreitausend Personen voll gefüllte Zelt in eine riesige Party – Hochdorf und Umgebung ist perfekt auf den Wasen vorbereitet. Kaum ein Tisch oder Bank auf der nicht bis spät in die Nacht ausgelassen getanzt und gesungen wurde.

Nach sehr kurzer Erholungspause für alle Helfer und Musiker des Vereins wurde das Zelt in den frühen Morgenstunden wieder in den Zustand gebracht, dass es für den ökom. Gottesdienst wieder einen angemessenen Rahmen bot. Unter der musikalischen Beleitung durch den Musikverein Hochdorf feierten wir einen sehr festlichen und dem Anlass unseres Festes gewidmeten Gottesdienst mit den Pfarren Herb (ev.), Vogel (kath.) und Baumgärtner (ev. Met.).

Gegen Ende des Gottesdienstes bildeten sich vor dem Zelt bereits erste Warteschlangen um sich nach dem Ausklingen des letzten Liedes einen guten Platz im Zelt zu ergattern. Von Nah und Fern fanden sich Freunde der böhmisch-mährischen Blasmusik ein. Sehr gefreut hat es uns dabei, dass wir viele Musikerinnen und Musiker von Musikvereinen ansprechen konnten um hier den Maßstab und Europameister Vlado Kumpan mit seiner Kapelle erleben zu dürfen. Spielfreude und die außergewöhnliche Virtuosität auf den Instrumenten ließ niemanden auf den Bänken sitzen. Bereits in den frühen Nachmittagstunden verwandelten die Musiker das voll gefüllte Zelt mit ihren außergewöhnlichen Musikstücken – Blasmusik vom Feinsten, mit Worten nur unzureichend zu beschreiben. Es war ein MUSS für alle Blasmusikfreunde.

Mit zwei Kanonenböllern begann pünktlich um 14.00 Uhr der große Festumzug im Rahmen des Jubiläums und des Kreismusikfestes des Blasmusikverbandes Esslingen. 45 Gruppen aus örtlichen Vereinen, darunter nahezu 30 Musikvereine setzten sich zur festlich geschmückten Umzugsstrecke in Gang. Bei schönstem herbstlichen Sonnenschein säumten Zuschauer entlang der gesamten Strecke und applaudierten den vorbeiziehenden Teilnehmern. Höhepunkt stellte dabei die Ecke Wettestr. /Bachstrasse dar. Hier moderierte Erhard Schmid den Gästen der Ehrentribüne die einzelnen Gruppen und Teilnehmer an. Mit viel Applaus und Fahnewinken zog sich der Umzug dann ins Festzelt fort.

Das grandiose Finale stellte im Anschluss der Einzug der Fahnenträger dar. Unter tosendem Beifall zogen so die Vertreter der Vereine und Gruppen unter den Grußworten von Markus Steinhauser ins Zelt ein und erhielten dort zum Dank für Ihre Teilnahme die Glastrophäe des Musikvereins Hochdorf.

Unter der Leitung des Kreisdirigenten Michael Unger und unseres Dirigenten Uwe Eberspächer stimmten alle nahezu 1200 Musikerinnen und Musiker im Festzelt den Massenchor vor den begeisterten Zuhören an. Die Grußworte unseres Präsidenten des Blasmusikverbandes Esslingen, Herrn Markus Grübel, waren in Folge des ausgelassenen Feststimmung nur mit Mühe zu verstehen.

Den Ausklang des Nachmittages übernahmen unsere Freunde aus Notzingen- Wellingen bzw. im Anschluss Wendlingen mit ihren bekannt stimmungsvollen und hervorragend dargebotenen Musik.

Am Montag war leider schon der letzte Tag dieses großartigen Ereignisses. Nachmittags fand der Blasmusikverbands-Seniorennachmittag und das Jahrgangstreffen der Hochdorfer Jahrgänge statt. Zur Unterhaltung fand sich die SOB (die Schurwald Oldtimer Blasmusik) aus Börtlingen ein.

Den frühen Abend übernahmen das Vorstufenblasorchester unter der Leitung von Jennifer Leonberger und das Jugendblasorchester, geleitet von Martin Wierer.

Das Highlight dieses Tages war jedoch das Blasmusikfestival auf zwei gegenüberliegenden Bühnen und Blasorchestern aus der Umgebung. Das bedeutete Non-Stop-Blasmusik mit Wechsel im Halbstundtakt. Vorab wurden über eine Abstimmung im Internet durch die Esslinger Zeitung eine Titelauswahl für die Vereine durchgeführt.

Die Moderation lag bei Frau Sonja Faber-Schrecklein. In ihrer sehr unterhaltenden und angenehmen Art nahm sie das Publikum mit und verhalf den Vereinen im vollen Festzelt zu einem tollen stimmungsvollen Auftritt.

Zur fortgeschrittener Stunde unterhielt traditionell das Blasorchester des Musikverein Hochdorf unter der Leitung von Uwe Eberspächer und stellte damit den Abschluss dieses Events und damit des gesamten diesjährigen Kreismusikfestes dar. Zufriedenen aber auch etwas mitgenommen dankten die Vorsitzenden Markus Niebauer und Markus Steinhauser bei allen, die sich für dieses außergewöhnliche Fest eingesetzt hatten. Ein besonderer Dank ging dabei auch an alle Vorstandsmitglieder (Christel Mezger-Eisele, Uta Martin, Christiane Müller, Verena Harbart, Markus Blattner, Martin Wierer und Lothar Zieker) des Vereins die sich mit einem immensen Arbeitseinsatz einbrachten

Ein solches Fest zu Planen, Organisieren und auch Durchzuführen ist ohne die Hilfe und Unterstützung zahlreicher Organisationen, Vereine, Firmen und Personen nicht möglich. Wir sind stolz und dankbar darauf, dass wir mit all unseren Anliegen im Ergebnis auf offene Ohren und einer Lösung für das Fest nach Hause gehen und es so zum Erfolg bringen konnten.

Stellvertretend für alle möchten wir uns dabei im Besonderen Bedanken bei:

Der Freiwilligen Feuerwehr Hochdorf – wir sind stolz Euch dabei zu haben

Der Gemeinde und dem Turnverein – Danke für den Platz und die Unterstützung

Den vielen Helfern und Gönnern – die Mühe hat sich gelohnt

Den Firmen und Werbepartnern – Danke für die Unterstützung und die Bereitstellung so vieler Dinge

Den Nachbarn und allen die Einschränkungen hatten – Danke für das Verständnis

Allen beteiligten Vereinen und Organisationen – Danke dass Ihr da gewesen seid

Allen unseren Gästen über vier Tage hinweg – es war toll mit Euch

Und zum Schluss, aber nicht als Letztes beim DRK für die vielen Stunden vor dem Zelt zum Wohle unser Gesundheit – Danke

 

Danke für die Unterstützung des Musikvereins